Körperliche Abwehrkräfte stehen in Zusammenhang mit Dauer und Qualität des Schlafes. So steigt selbst bei einer einfachen Erkältung das Schlafbedürfnis an. Grund dafür sind Botenstoffe, die bei einer Infektion verstärkt freigesetzt werden. Studien haben mehrfach belegt, dass bei gesundem und ausreichendem Schlaf natürliche Abwehrzellen in größerer Zahl gebildet werden. Bakterien und Viren können besser bekämpft werden.
Forscher haben es bewiesen
Nicht ohne Grund gibt es die Redewendung „Schlaf dich gesund“. Erholsamer Schlaf bringt das Immunsystem in Fahrt. Forscher haben es getestet. An der Universität Lübeck bekamen Probanden eine „Hepatits A“-Impfung. Eine Hälfte durfte daraufhin den Schlaf antreten, die andere Hälfte musste bis zum nächsten Abend wach bleiben. Resultat des Tests nach einigen Wochen: Die Probanden, die direkt nach der Impfung schlafen durften hatten im Blut doppelt so viele Antikörper gegen den Erreger gebildet.
Was ist Schlaf?
Im Schlaf sind Teiles des Körpers passiv. So arbeiten Puls, Atmung und Kreislauf langsamer als im wachen Zustand. Währenddessen reagiert der Körper geringer auf Reize. Sogar das Appetit hemmende Hormon Leptin wird ausgeschüttet und sorgt dafür, dass wir länger ohne Hunger aushalten.
Während des Schlafens finden bei Mensch und Tier diverse Aufbau- und Abbauprozesse statt. Das Gehirn wird im Vergleich zum Rest nicht heruntergefahren. Stattdessen verarbeitet es den Tagesablauf. Der Schlaf ist für Forscher eine elementare Grundlage für Gesundheit, Wohlbefinden und Entwicklung.
Auswirkungen auf unser Immunsystem
Im Schlaf arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren. So werden immunaktive Stoffe in großer Anzahl ausgeschüttet. Sie steigern das Abwehrsystem und erhöhen die Chance Infektionen zu bekämpfen.
Natürlichen Killerzellen und Fresszellen sind im Schlaf aktiver und schützen dadurch den Körper. Daher lässt das Immunsystem uns im Falle einer Erkältung müde werden, um dann mit erhöhter Immunaktivität Viren und Bakterien zu bekämpfen.
Amerikanische Wissenschaftler haben 153 gesunde Menschen im Alter zwischen 21 und 55 Jahren getestet. Sie wurden zwei Wochen lang zu ihrer Schlafdauer befragt. Anschließend wurden sie über Nasentropfen mit Rhinoviren infiziert. Fünf Tage später wurden sie befragt, ob Schnupfen aufgetreten ist und nach Viren auf der Nasenschleimhaut untersucht. 28 Tage später wurden die Antikörper im Blut gemessen. Resultat des Tests: Wer durchschnittlich weniger als 7 Stunden pro Tag schlief, hatte ein dreifach so hohes Risiko zu erkranken.
Optimale Schlafdauer beim Menschen
In Deutschland schlafen Erwachsene durchschnittlich 6 Stunden und 59 Minuten. Das Schlafbedürfnis hängt vom Alter ab. So schlafen Neugeborene und Kinder deutlich mehr als Erwachsene und ältere Menschen. Die folgende Liste zeigt das Schlafbedürfnis abhängig vom Alter (Quelle Wikipedia):
- Neugeborene: bis zu 18 Stunden
- 1–12 Monate: 14 bis 18 Stunden
- 1–3 Jahre: 12 bis 15 Stunden
- 3–5 Jahre: 11 bis 13 Stunden
- 5–12 Jahre: 9 bis 11 Stunden
- Jugendliche: 9 bis 10 Stunden
- Erwachsene und Ältere: 6 bis 8 Stunden (normalverteilt)
- Schwangere Frauen: mehr als 8 Stunden
Schlafmangel führt dazu, dass wir uns mental und physisch müde fühlen. Die Leistungsfähigkeit ist gesenkt und auch das Immunsystem geschwächt.